Das Marionetten Museum in Lissabon
Das Museu da Marioneta (Marionetten Museum) ist im ehemaligen Bernardas-Kloster im Zentrum Lissabons untergebracht und zeigt eine Sammlung von Puppen aus der ganzen Welt, mit einem besonderen Schwerpunkt auf portugiesischen Puppen. Dies ist ein hervorragender Ausflug, wenn Du mit Kindern unterwegs bist, aber auch Erwachsene werden hier viel Spaß haben.
Als wir das Kloster betraten, waren wir etwas eingeschüchtert, denn das Gebäude aus dem 17. Jahrhundert sieht so riesig aus, dass es alle jemals hergestellten Puppen beherbergen könnte. Aber die Sammlung im Inneren ist eher klein. Mit etwa einem Dutzend Räumen, von denen jeder einem anderen Stil oder Herkunftsort gewidmet ist, gibt es genug zu sehen, aber man braucht nicht mehr als eine Stunde, um durchzukommen.
Die ständige Sammlung führt die Besucher auf eine Reise durch die Welt, beginnend in Asien mit Masken aus Thailand und Indonesien, Vietnamesischen Wasserpuppen, finsteren chinesischen Figuren und türkischen Karagoz-Schattenpuppen. Danach geht es nach Europa mit bekannten Figuren wie dem Kasperletheater und den sizilianischen Puppenopern. (Ich war überrascht, wie viele dieser Figuren Mike und ich von unseren Reisen um die Welt wieder erkannten. Irgendwann wurden wir zu echten Puppenkennern!)
Die nächsten Abschnitte führen nach Afrika, wo Masken und Puppen in schamanistischen Ritualen verwendet werden, und nach Amerika. Uns haben die brasilianischen Mamulengos gefallen, die ganz normale Menschen darstellen und die Härten des Lebens auf die Schippe nehmen. Den Abschluss der Sammlung bilden die portugiesischen Puppen, wobei ein besonderer Abschnitt den modernen Puppen gewidmet ist, die in Film und Werbung eingesetzt werden.
Wir besuchten das Museu da Marioneta mit einer Freundin, die aus Deutschland zu Besuch war, und ihrer kleinen Tochter. Es war lustig, die Reaktionen des Kindes auf die verschiedenen Puppen zu sehen. Sie mochte viele von ihnen, aber natürlich bevorzugte sie die eher grotesken Puppen. Tage später, kurz vor ihrer Abreise, fragte ich das Mädchen, was ihr schönstes Erlebnis in Lissabon gewesen sei. Sie überlegte eine Weile und sagte dann: das Puppenmuseum. Sechsjährige lügen nicht, also ist das eine ziemlich solide Bestätigung.