Das Ozeanarium von Lissabon an den Feiertagen
Eines der größten Aquarien in Europa ist das Oceanário de Lisboa, das im Rahmen der Weltausstellung 1998 eröffnet wurde. Wir besuchten es in den Ferien und waren erstaunt, dass wir die einzigen Menschen dort waren! Kein einziges schreiendes Kind, keine aufdringliche Mutter, kein gestresster Vater – nein, nur wir, herrlich allein mit den Tieren. (Wenn Du den Sarkasmus nicht bemerkst, solltest Du deinen Ironiedetektor neu einstellen).
Nein, wir waren nicht allein im Ozeanarium, ganz im Gegenteil. Es war ein nieseliger Tag zwischen Weihnachten und Neujahr, an dem alle Kinder schulfrei haben und alle einfallslosen Eltern nach demselben Strohhalm greifen. Als wir die Schlange sahen, hätten wir umdrehen sollen… aber wir saßen im selben Boot. Unsere Freundin aus Deutschland war mit ihrem sechsjährigen Kind zu Besuch, das bereits von unseren Versprechungen über Haie und Pinguine begeistert war. Jetzt gab es keinen Rückzieher mehr. Wir stellten uns auf Qualen ein und reihten uns in die Warteschlange ein.
Das Aquarium in Lissabon ist anständig, und wir hätten uns an einem weniger überfüllten Tag amüsiert. Aber um ehrlich zu sein, ist es nicht so gut wie das Oceanografic in Valencia oder viele andere, in denen wir schon waren. Die Gehege scheinen für einige der Tiere zu klein zu sein, insbesondere für die Pinguine und die Otter. Und abgesehen von dem zentralen Becken gibt es kaum etwas zu sehen.
Aber das zentrale Becken ist fantastisch und der einzige Grund für die übertriebene Beliebtheit des Ozeanariums. Es befindet sich in der Mitte des würfelförmigen Gebäudes, und beim Rundgang durch das Museum umkreist man im Grunde das Becken. Mit rund hundert Arten, darunter so erstaunliche Kreaturen wie der Riesen Sonnenbarsch, Mantarochen und furchterregende Haie, ist das Becken allein schon fast den Eintrittspreis wert.
Aber wir machen keine Witze darüber, wie unerträglich das Ozeanarium über die Weihnachtsfeiertage war. Bitte tu Dir das nicht an, denn die Menschenmassen sind einfach unerträglich. Selbst das Kind, das mit uns war, war genervt. Um zum Fenster der ersten Attraktion zu gelangen, musste man einen quälenden Spießrutenlauf absolvieren, zwischen Beinen hindurchkriechen und sich an schlaffen Hüften vorbeiquetschen, und die Belohnung waren ein paar kränklich aussehende Papageientaucher. „Ich mag diese Papageien nicht!“ Das sind Papageientaucher, Kindchen. „Wie auch immer. Können wir jetzt nach Hause gehen?“