Die Quinta da Bacalhôa und das Weingut
Nachdem wir unseren Rundfahrt durch den Nationalpark Arrábida beendet hatten, kamen wir in die kleine Stadt Azeitão, die in ganz Portugal für ihre guten Weine und Käsesorten bekannt ist. Hier besichtigten wir einen Sommerpalast, in dem früher Könige residierten und der heute als kleines Weingut für die Weinfirma Bacalhôa dient.

Wir parkten bei den Kelterei von Bacalhôa, wo sich der Laden und die Zentrale des Unternehmens befinden, und meldeten uns für eine Besichtigung des Palastes an. Es gibt mehrere Führungen: Man kann die Keller, den Palast oder beides besichtigen. Wir hatten Glück und bekamen eine private englischsprachige Führung durch den Palast, aber man sollte vorher anrufen, um die Zeiten zu bestätigen, da es nicht so viele Termine pro Tag gibt.
Die Geschichte der Quinta de Bacalhôa reicht mindestens bis ins 15. Jahrhundet. Der Name bedeutet „Dorschdame“, und unser Führer erklärte uns, dass das Weingut ursprünglich einem Dorschfischer gehörte, der es seiner Frau vermachte. „Kabeljau-Dame“ ist nicht gerade der appetitlichste Name für einen Wein, aber mit der Geschichte kann man nicht argumentieren.
In privilegierter Lage auf den Hügeln am Rande des Arrábida-Parks mit Blick bis nach Lissabon ging der Palast im 16. Jahrhundert in den Besitz des Hauses Albuquerque über. Nach dem Zusammenbruch der portugiesischen Monarchie um die Jahrhundertwende zum 20.
Im Jahr 1936 wurde das Anwesen von einer amerikanischen Familie erworben, die es mit viel Liebe wiederbelebte, die ersten Weinreben pflanzte und die wertvollen Fliesen in den Innenhöfen restaurierte. In jüngster Zeit gibt es Hinweise darauf, dass die Amerikaner das Schloss auch als Zufluchtsort für aus Osteuropa geflohene Juden nutzten.

Unser Besuch endete in der Weinkellerei, wo wir einige der Weine von Bacalhôa probieren und zu sehr günstigen Preisen kaufen konnten. Es war ein toller Ausflug, der uns wirklich überrascht hat. Als wir in Azeitão ankamen, wussten wir nicht einmal, dass es dort ein Weingut gibt, geschweige denn, dass wir einen historischen Palast besichtigen könnten.