Das Wasser Museum in Lissabon
Das Museu da Agua befindet sich in der alten Pumpstation Barbadinhos und führt die Besucher in den einst schmerzhaften Prozess der Trinkwasserversorgung der Lissabonner Bevölkerung ein. Das Highlight des Museums ist der Maschinenraum, in dem die dampfbetriebenen Pumpmaschinen aus dem 19. Jahrhundert in hervorragendem Zustand erhalten sind.
Wie die meisten Menschen halten auch Mike und ich die Verfügbarkeit von Trinkwasser für selbstverständlich. Man dreht den Wasserhahn auf, und schon ist es da. Über den Prozess, wie dieses Wasser in unsere Waschbecken, Duschen und Toiletten gelangt, sind wir weitgehend unwissend, und ehrlich gesagt ist das eine vorsätzliche Ignoranz; Themen wie Wasserbau, Ressourcenknappheit oder Filtration machen einfach keinen Spaß.
Aber es ist keine schlechte Idee, das Wissen ab und zu wieder aufzufrischen. In einem überraschend modernen Ausstellungsraum erklärt das Wassermuseum auf hervorragende Weise die Grundlagen des Wassers, mit einer Reihe ansprechender Schautafeln, die sich zwar an Kinder richten, aber vollgepackt mit Informationen sind.
Die eigentliche Attraktion des Museums ist jedoch der Maschinenraum, in dem die antiquierten Pumpmaschinen noch an ihrem Platz stehen. Dieser Raum ist so fotogen steampunkig, dass ich nur noch darauf gewartet habe, dass eine japanische Katze mit Brille und viktorianischer Mode hereinkommt und alles anschaltet. Die Maschinen stammen aus den späten 1800er Jahren, als Portugal sich verspätet industrialisierte, aber sie sehen fast neu aus. Wenn Du auf industrielle Ästhetik stehst, wirst Du hier auf Wolke 7 sein.
Das Wassermuseum umfasst fünf Standorte in der Umgebung von Lissabon, darunter das beeindruckende Aquädukt Águas Livres und einige Stauseen, die Du besichtigen kannst. Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir alles besichtigen werden, aber die Pumpstation Barbadinhos war ein so unerwartet unterhaltsamer Ausflug, wer weiß?
