Das Aquädukt von Águas Livres
Das Mitte des 17. Jahrhunderts erbaute Aquädukt das Águas Livres erhebt sich 65 Meter über das Alcantâra-Tal. Heute fließt das Wasser nicht mehr, und das Aquädukt ist für den Tourismus geöffnet worden. Gegen ein kleine Gebühr kann man diesen zu fuss überqueren.
Obwohl die Stadt an der Mündung des längsten Flusses der Iberischen Halbinsel, des Tejo, liegt, war die Trinkwasserversorgung für Lissabon schon immer ein Problem gewesen. Mit dem Bau dieses Aquädukts, den der Reformkönig José I. in Auftrag gab, konnte frisches Quellwasser aus den Caneças-Quellen fünfzehn Kilometer weit in die Stadt gebracht werden.
Das Aquädukt war erst etwa zehn Jahre alt, als das Erdbeben von 1755 vieles zerstörte, aber es überstand es unversehrt und befindet sich heute in einem ausgezeichneten Zustand… und das ist auch gut so, denn es überragt die Hauptverkehrsader, die nach Lissabon hinein- und hinausführt. Unter dem Aquädukt verlaufen eine Hauptverkehrsstraße und Bahngleise, so dass es eine ziemliche Katastrophe wäre, wenn die Bögen jemals einstürzen würden.
Nach unserer Meinung als absoluter Laie ist die Wahrscheinlichkeit, dass dies geschieht, jedoch gering. Das Aquädukt fühlt sich ziemlich solide an. Wenn man darauf läuft, fühlt es sich sogar fast zu gut gebaut an. Wenn wir auf antike Monumente klettern, schätzen wir zumindest eine Prise Gefahr! Trotzdem ist die Aussicht vom Aquädukt großartig, vor allem auf der Westseite, von der aus man die Pont 25 de Abril und den Tejo sehen kann.
Ein Spaziergang zum Ende des Aquädukts und zurück dauert etwa eine halbe Stunde. Vielleicht möchtest Du aber auch zum Sockel des Bauwerks hinunter wandern, um sein ganzes Ausmaß zu erfassen.